Einen Survival Kurs zu belegen, um ein paar grundlegende Outdoor Fähigkeiten zu erlernen, sollte richtigerweise auf der To Do Liste von jedem von uns stehen. Feuer machen, geeignete Schlafstellen finden, Wetterschutz errichten, essbare Wildpflanzen erkennen sowie zubereiten und dergleichen wird ja leider meist nicht mehr in der Kindheit vermittelt.
Survival Kurs Basis 1
Deshalb haben wir Ende Juni 2020 einen Kurs von ESA Austria und Survivalgear.at besucht, der einen ersten Überblick über wichtige Outdoor Kenntnisse gibt. Wir begannen am Samstag 10 Uhr mit einem Briefing, Einführung in Orientierung, Himmelsrichtungen sowie Survivalpsychologie. Dann ging es auf in den Wald. Jeder von uns hatte einen normalen Tagesrucksack bei sich – mit Wasser, Jacke, Rettungsdecke, Regenponcho, Taschenlampe, Messer, und einem kleinen Survivalset.
- Briefing zu Kursbeginn
- Ausrüstung besprechen
- Auf in den Wald
Unterkunftsbau
Am Lagerplatz angekommen wurden wir in den Unterkunftsbau eingewiesen. Aus Zweigen und Ästen baute jeder Teilnehmer innerhalb von etwa 4,5 Stunden eine recht ansehnliche Unterkunft. Aufgrund des hohen Zeit- und Energieaufwandes ist so eine Unterkunft nur für mehrtägige Nächtigungen rentabel. Bei einer einzigen Outdoor Nacht genügt auch ein Windschutz, ein Tarp, oder ein Waldläuferbett.
- Waldläuferbett mit Tarp
- Meine Unterkunft
- Unterkunft für 2-3 Personen
Ich habe Feuer gemacht!
Abends ging es dann zum Feuermachen an eine eigens dafür vorgesehene Stelle (um den Wald nicht unnötig zu gefährden – safety first!). Wir lernten wie man ein Feuer mit einem Feuerstein entfacht, Zunder, Feuerbesen, Zweige sowie Holz richtig anordnet, und das Feuer stabilisiert. Außerdem wurde der Unterschied zwischen Koch-, Wärme- und Signalfeuer erklärt. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten gelang es jedem, Flammen auflodern zu lassen, was nicht nur mir ein großes Lächeln ins Gesicht zauberte.
Mittlerweile war es dunkel geworden, der Marsch zurück zum Lager fand ohne Taschenlampe statt, um die Orientierung bei Nacht zu praktizieren. Gegen Mitternacht kamen wir bei unseren selbstgebauten Behausungen an und verbrachten dort in Rettungsdecke und Poncho gewickelt die Nacht. Schlafsack gab es – wie bei einer echten Notsituation – keinen. Allerdings hatten wir alle (für den Fall eines plötzlichen Wintereinbruchs) einen Schlafsack und eine Iso-Matte im Van des Instruktors verstaut. Dieser stand ebenfalls aus Sicherheitsgründen (rascher Transport bei medizinischen Notfällen) in der Nähe auf einer Forststraße geparkt. Kalt war mir zwar, aber jeder von uns hat die Nacht gut überstanden, niemand ist in den Van eingebrochen um sich seinen Schlafsack zu holen – die Vorstellung daran war allerdings schon etwas verlockend 🙂
- Feuer anfachen
- Die Unterkunft
- Schlafen gehen im Waldbett
Tag 2 – Wasserfilter, Werkzeuge, Hindernisse
Am nächsten Morgen kamen wir alle recht frisch aus unseren Hütten gekrochen, und fingen nach einem kurzen Check-in gleich mit dem nächsten Programmpunkt an: Wasserfilter bauen. Ebenfalls eine sehr spannende Sache, vor allem da uns viele verschiedene Versionen gezeigt wurden – je nachdem welche Materialen man mit hat bzw. findet.
Werkzeuge wie Löffel oder Speer haben wir auch hergestellt, und dann ging es noch ans Überwinden von Hindernissen.
Am späten Nachmittag endete der Kurs in einem De-Briefing. Zusammenfassung vom Kursinhalt und Bewertung von Ausrüstung, verschiedenen Survivalkits, notwendigen beziehungsweise unnötigen Gegenständen im Kit.
- Werkzeuge herstellen
- Wasserfilter bauen
- Hindernisse queren
Fazit
Mir hat der Survival Kurs sehr gut gefallen, eine kompetente erste Einführung in die Materie, von der ich viel lernen und mitnehmen konnte. Angenehm fand ich auch, dass sehr auf Sicherheit geachtet wurde. Unangenehm war, dass es die ganze Zeit über (außer ein paar Gummibärchen um den Blutzucker nicht einbrechen zu lassen) nichts zu essen gab 😀 . Das wäre aber in einer echten Survival Situation auch so… Denn dass Essbares beschaffen weder so leicht noch so primär notwendig ist, haben wir auch gelernt.
Fazit: Absolut empfehlenswert.
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