Das MantisX ist ein kleines Gerät mit Bewegungssensor, welches das eigene Schießtraining analysieren kann. Wo, wann, warum und mit welchem Ergebnis wir es einsetzten lest ihr nachfolgend.
Trockentraining
Zum ersten Mal haben wir vom MantisX bei einem unserer Beginner Schießkurse gehört. Der Instruktor hat dort betont, wie wichtig Trockentraining ist. Das Verhältnis von Dry fire und live fire practice sollte mindestens bei 80 : 20 liegen. Damit die Waffenmanipulation flüssiger und sicherer wird, braucht es viel Training, am besten auch zu Hause, mit entladener Waffe und Dummypatronen. Dazu haben wir auf unserem Blog auch einen eigenen Artikel geschrieben.
Was bei diesen Übungen allerdings fehlt, ist das Feedback, das durch das Trefferbild oder den aufmerksamen Blick des Instruktors gegeben wäre. Genau hier hakt das MantisX ein. Es analysiert das Schießverhalten, vergibt Punkte, zeigt das Trefferbild auf einer fiktiven Zielscheibe auf und liefert fundierte Verbesserungsvorschläge.
MantisX Hardware und Software
Die MantisX Hardware ist ein akkubetriebenes (Ladekabel wird mitgeliefert) kleines Gerät mit Bewegungssensor, das an der Waffe mit Schiene oder Schienenadapter befestigt werden kann – ebenso wie zB ein Waffenlicht. Die Bewegungen vor, während und nach der Schussabgabe werden aufgezeichnet und analysiert.
Die Software – eine für Android und Apple erhältliche Gratis App – wird aufs Handy geladen, empfängt die Daten via Bluetooth, wertet sie aus, und präsentiert sie in anschaulichen Tabellen, Grafiken und Hilfestellungen.
Anschlag, Griff, Abzugsverhalten, Mündungsbewegung werden bewertet. Eine Zielscheibe am Handy zeigt auf, wo der Schuss getroffen hätte. Man sieht wie ruhig oder unruhig die Waffe gehalten wurde und bekommt nützliche Ratschläge. Auch Audio Feedback ist möglich.
Trainingsmöglichkeiten…
Es gibt verschiedene Trainingmöglichkeiten, die man auf der App einstellen kann. Zum Beispiel einhändiges Schießen, Ziehen aus dem Holster, nachladen, Übungen auf Zeitdruck uvm. Zu Beginn des Trainings gibt man an ob man mit Kurz- oder Langwaffe, mit scharfem Schuss, Dummypatronen oder CO2 Systemen arbeitet, und ob man Rechts- oder Linkshänder ist. MantisX funktioniert für alle diese Optionen bzw. Situationen – es kann also genauso zuhause wie auch am Schießstand benützt werden. Im Trockentraining können nur einzelne „Schüsse“ abgegeben werden, im scharfen Schuss kann man auch schnelle Schussabfolge auswerten. Möchte man mit dem Holster arbeiten, braucht man dann natürlich eine entsprechende Anfertigung (genauso wie bei einer Waffe mit Waffenlicht). Das Waffenmodell, mit dem man schießt, kann man ebenfalls in der App einspeichern. Man kann die Ergebnisse abspeichern, um die eigene Performance und Leistungsverbesserung auch über längere Zeiträume hinweg zu verfolgen.
…. und ihre Grenzen
Grundlegene Haltungs-, Stand oder Visierfehler kann das MantisX natürlich nicht erkennen. Hierzu bedarf es eines Trainers. Außerdem wird nur die Schießtechnik, nicht aber Handling und Taktik, die für das Verteidigungsschießen relevant sind, bewertet.
Das MantisX ist also kein Ersatz für die Notwendigkeit, kompetent geführte Kurse zu besuchen und von physisch anwesenden Instruktoren zu lernen. Aber es ist eine durchaus lohnenswerte Investition in das persönliche (Heim)Training wenn gute Basis Kenntnisse bereit vorhanden sind.
Fazit
Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit der Entscheidung für das MantisX. Technische Gimmicks haben nicht nur einen effektiven Nutzen – sie machen einfach auch Spaß, bringen Abwechslung ins Training und regen dazu an, mehr Zeit in selbiges zu investieren . Besonders jetzt, wo durch die Corona Krise die Schießstände geschlossen sind, ist das MantisX eine gute Möglichkeit, um in der Schießpraxis nicht ins Stocken zu geraten.
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