Trockentraining – also das Durchführen von Waffen Manipulationen ohne scharfen Schuss – ist ein wichtiger Bestandteil des Schießtrainings. Mit der Hilfe von ein paar cleveren Übungen und simplen Utensilien kann man die eigene Sicherheit in der Handhabung ebenso wie das Trefferbild entscheidend verbessern.
First Contact
Zum ersten Mal haben wir Trockentraining in unserem Basis 1 Schießkurs bei ESA Austria kennengelernt. Die Kursteilnehmer pendelten dort zwischen scharfem Schuss und Trockentraining hin und her. Weiters werden sie auch dazu angehalten, zu Hause zu üben – mit der entladenen Waffe oder mit sogenannten Dummy Patronen aus Plastik, die nicht abgefeuert werden können. So kann man auch daheim, und zu jeder beliebigen Zeit trainieren – und zwar sämtliche Abläufe, die abgesehen vom Loch ins Papier machen wichtig sind. Magazin befüllen und anstecken, Waffe laden, Waffe holstern, Waffe ziehen, den richtigen Waffengriff und -anschlag, die richtige Schießposition, das Visieren, das Abzugsverhalten, nachvisieren, Umgebungscheck, Waffencheck, taktischen und erzwungenen Magazinwechsel, Waffe entladen.
Jetzt, wo durch die Corona Krise die Schießstände geschlossen sind, wird wohl mehr davon praktiziert als je zuvor. Dabei sollte das Verhältnis von Dry fire und Live fire practice auch sonst bei mindestens 80 zu 20 liegen.
Übungen
Für das Üben des richtigen Abzugsverhaltens wurde uns z. B. vorgeschlagen eine kleine Münze auf das Korn zu legen, und so langsam und stetig abzuziehen, dass die Münze dabei nicht herunterfällt. Bewegen sich Arme oder Hände oder reißt man beim Abziehen durch, so fällt die Münze vom Korn. Im scharfen Schuss hätte sich das in einem dementsprechend unbefriedigenden Trefferbild niedergeschlagen. Das Verwenden der Dummy Patrone schützt hierbei gegebenenfalls den Schlagbolzen.
- Dummy Patronen
- Trockentraining mit einer Münze am Korn
- Paracord Armband von MS Shooting, DUmmypatronen von X Targets
Mit weiterführenden Kursen kommen mehr Techniken dazu, die man auch zuhause üben kann. Zum Beispiel das Einnehmen verschiedener Schießpositionen im Knien und Liegen, das Schießen aus der Bewegung oder das Arbeiten bei schlechten Lichtverhältnissen. Auch ein Balance Board kann man einsetzten. Das Stehen am Balance Board simuliert die Bewegung der unteren Körperhälfte durch gehen oder unsteten Untergrund, während die obere Körperhälfte mit der Waffe so ruhig wie möglich bleiben soll. Wer einen Laser an der Waffe hat, kann an der Projektion an der Wand genau sehen, ob sich die Mündung stark bewegt oder ruhig gehalten werden kann.

Training am Balance Board

Trockentraining – daher auch kein Gehörschutz und keine Brille
Ergebnisse
Trockentraining macht mit der eigenen Waffe vertraut, verbessert die Sicherheit in der Handhabung sowie auch die Manipulations Geschwindigkeit. Beim Zielverhältnis von 80:20 liegen wir zwar zu unser Schande nur zu Corona Zeiten aber Dry Fire Practice gehört zumindest zu unseren regelmäßigen Aktivitäten. Multitasking steht bei uns hoch im Kurs, also praktizieren wir manchmal auch beim Serienschauen. Auch dazu hatte einer unserer Lehrer eine Anregung: Jeder Charakter bekommt eine bestimmte Manipulation zugewiesen. A: Ziehen, holstern. B: Ziehen, Abzug betätigen, nachvisieren, Umgebungscheck, Waffencheck, holstern. C: Erzwungener Magazinwechsel D: Taktischer Magazinwechsel. Und so weiter, und so fort. Immer wenn dieser Charakter ins Bild tritt, ist die entsprechende Manipulation durchzuführen.
(Ideen Credit: ESA Austria)
Zu beachten
Wichtig ist dabei natürlich, scharfe Munition weit weg vom Ort des Trockentrainings zu verstauen, die Waffe und alle Magazine vor Beginn der Übung zu kontrollieren sowie immer die Sicherheitsregeln zu beachten. Außerdem ist es ratsam, eventuelle Mitbewohner vom Unterfangen zu informieren und vielleicht auch die Vorhänge zuzuziehen um sich selbst und den Einsatzkräften unnötige Hausbesuche zu ersparen 😉 .
In diesem Sinne wünschen wir euch ein effizientes, erfolgreiches und freudiges Trockentraining 🙂.
Comments are closed.